Symptome Essstörung
Appetitverlust kommt häufig bei der Magersucht vor (Anorexia Nervosa) vor. Aufgrund der Angst zuzunehmen bzw. dem Wunsch abzunehmen wird der Appetitt unterdrückt.
Gewichtsverlust kann durch Anorexia und/ oder Bulimia herbeigeführt werden. Bei einer Anorexia kommt Gewichtverlust durch stark kontrolliertes Essen oder Vermeidung von Essen. Außerdem kann es auch durch viel Sport verursacht werden. Menschen die unter Bulimia leiden setzen sich auch viel mit Gewichtsabnahme auseinader. Allerdings kommt es hierbei häufig zu selbstinduzierten Brechen oder das Einnehmen von Abführmitteln.
Erbrechen und einnehmen von Abführmitteln ist ein Symptom der Bulimia. Als weitere Methode des Gewichtsverlust bei Bulimia ist es Appetitzügler einzunehmen. Da Menschen mit Bulimia oft unter Hunger- und Essattacken leiden greifen sie zu andere Mitteln um Gewichtsabnahme herbeizuführen.
Heißhunger kann ein immer wieder aufkehrendes Symptom von Bulimia oder der Bindge-Eating-Störung sein. Hierbei handelt es sich um ein sehr starkes Hungergefühl, das mindesten zwei mal in der Woche aufkommt. Dabei kommst es zu Essattacken die sich durch schnelles und viel Essen ausmachen. Oft kommen danach Gefühle von Scham und Bedauern auf.
Gestörte Wahrnehmung des Körpers ist ein zentrales Symptom von Anorexia und Bulimia. Menschen die unter diesen Essstörungen leiden nehmen sich „zu dick“ wahr. Dabei spielt die Angst vor Gewichtszunahmen und einem schlaffen Körper eine große Rolle.
Formen und Schweregrade
F50.0 Anorexia Nervosa
Die Anorexia nervosa bezeichnet eine Essstörung bei der es um absichtlich selbst herbeigeführten Gewichtsverlust geht. Dieser ist verursacht durch ein Selbstbild, dass als „zu dick“ wahrgenommen wird und einem niedrigen Wunschgewicht.
F50.1 Bulimia Nervosa
Die Bulimia nervosa zeichnet sich durch eine übertrieben Auseinandersetzung mit dem eigenen Körpergewicht. Hinzu kommen Heißhungerattacken und Versuche der Gewichtszunahme entgegen zu steuern durch Erbrechen, Abführmittel oder Appetitunterdrückern.
Die Binge-Eating-Störung ist gekennzeichnet durch Heißhungerattacken. Diese führen zu großen Mengen an Essen, schnelles essen und enden oft in einem Gefühl von unangenehmer Völle. Es besteht ein hoher Leidensdruck durch die Essanfälle.
Essstörung Behandlung: Fallbeispiele
Ihre Behandlung und Therapie bei einer Esstörung
Diagnosestellung bei einer Essstörung
Eine Anorexia wird dann diagnostiziert, wenn Gewichtsverlust oder fehlende Gewichtszunahme durch stark kontrolliertes oder vermeiden von Essen vorliegt. Der Gewichtsverlust ist selbst herbeigeführt und die Wahrnehmung des Selbst ist „zu dick“.
Eine Bulimia wird durch häufige Essattacken und einer Entgegensteuerung der Gewichtszunahme diagnostiziert. Diese Entgegensteuerung wird durch Erbrechen, Abführmitteln oder Gebrauch von Appetitzüglern veranlasst.
Unsere Therapie bei einer Essstörung in Berlin
- auslösenden Faktoren erkennen
- gesundes Essverhalten aufbauen
- Schwierigkeiten und problematische Denkmuster bearbeiten, die der Essstörung zugrunde liegen. Das könnten sein: niedriges Selbstwertgefühl, Körperbildstörung, Umgang mit Gefühlen, Umgang mit Problemen in Beziehungen oder Familien, Ablösung von den Eltern, Perfektionismus und Leistungsorientierung, Geschlechtsidentität und mehr.
- Möglicherweise Gewichtszunahme, um weitere Gefahren für die körperliche Gesundheit zu verhindern
Wann ist eine Essstörung Therapie sinnvoll?
Für den Verlauf einer Essstörung ist es wichtig, möglichst frühzeitig mit einer Behandlung zu beginnen, solange die körperliche Gesundheit noch nicht beschädigt ist. Je länger die Symptome einer Essstörung auftreten, desto dringender ist eine Psychotherapie zu empfehlen. Ziel der Psychotherapie ist es, eine Veränderung des Essverhaltens herbeizuführen.
Anzumerken ist, dass die symptomatischen Muster durch eine Therapie häufig nicht vollständig verschwinden. Im Lauf einer Psychotherapie lernen die Betroffenen jedoch, mit verbleibenden Symptomen besser umzugehen.
Häufige Fragen bei einer Esstörung
Kann man Essstörungen selbst behandeln?
Essstörungen sind komplexe psychische Erkrankungen, die professionelle Unterstützung erfordern. Eine frühzeitige Therapie durch spezialisierte Fachleute wie Psychotherapeuten und Ärzte ist wichtig, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
Kann man Essstörungen komplett heilen?
Ja, Essstörungen können bei frühzeitiger Behandlung und kontinuierlicher Unterstützung komplett geheilt werden. Die Dauer des Heilungsprozesses kann jedoch je nach Schwere der Essstörung und individuellen Faktoren variieren.
Wie lange dauert eine Therapie bei Essstörungen?
Die Dauer einer ambulanten Therapie kann je nach Schweregrad und individuellem Verlauf variieren. Bei leichter Ausprägung der Essstörung werden in der Regel 15-25 Sitzungen als ausreichend erachtet, während bei einer normalen Ausprägung etwa 45-60 Sitzungen (bei wöchentlicher Frequenz) empfohlen werden. Es ist jedoch wichtig zu berücksichtigen, dass gelegentliche Sitzungsausfälle aufgrund von Krankheit oder anderen Verhinderungen von Therapeutinnen und Patientinnen auftreten können, wodurch sich die Gesamtdauer der Behandlung in den meisten Fällen auf etwa 8-18 Monate beläuft.
Wie fängt eine Essstörung an?
Essstörungen können auf verschiedene Weise beginnen. Sie können schleichend entstehen oder durch bestimmte Ereignisse oder psychische Belastungen ausgelöst werden. Oft stehen Probleme mit dem Körperbild und dem Selbstwertgefühl im Zusammenhang mit dem Beginn von Essstörungen.
Wann muss man in eine Klinik für Essstörungen?
Eine stationäre Behandlung in einer Klinik für Essstörungen kann in schweren Fällen oder bei akuter Gefährdung des Betroffenen erforderlich sein. Symptome wie starkes Untergewicht, wiederholte Essanfälle oder suizidale Gedanken sind Indikatoren für eine mögliche Klinikeinweisung. Eine frühzeitige professionelle Hilfe kann die Notwendigkeit einer stationären Behandlung verringern.
Weiterführende Informationen zur Essstörung
- Die Seite des Bundesgesundheitsministeriums zum Thema Essstörung.
- Beratungsangebote der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung.
- Informationsangebot von www.Patienten-Information.de.